Ihr Liebling soll operiert werden und wir verstehen Ihre Ängste vor der Operation. Die meisten Tierbesitzer haben mehr Angst vor der Narkose, als vor dem operativen Eingriff
selbst.
Natürlich birgt jede Narkose ein gewisses Narkoserisiko. Dieses ist z.B. abhängig vom Alter, der körperlichen Fitness, möglichen Vorerkrankungen sowie der Narkoseart.
Durch eine gründliche Voruntersuchung und die Auswahl einer schonenden Narkoseart wird das Narkoserisiko so gering wie möglich gehalten.
Welche Untersuchungen sind nötig/sinnvoll damit Ihr Liebling die Narkose gut übersteht?
- gründliche präoperative/pränarkotische klinische Untersuchung
- generell ist ein präoperatives Blutbild immer empfehlenswert; bei älteren Patienten ab ca. 7 Jahren sollte es in jedem Fall gemacht werden, um Leber- und Nierenfunktion zu überprüfen
- bei älteren, multimorbiden Patienten sind evtl. noch weitere Untersuchungen wie Ultraschall, oder Röntgen nötig
Narkosemanagement
- Monitoring: beim Monitoring werden mittels EKG, Pulsoxymeter, Kapnograph und rektaler Temparatursonde die Vitalparameter während der gesamten Narkose und in der Aufwachphase
überwacht
- Wärmemanagement: bei längeren Operationen wird Ihr Liebling per Warmluft vor Auskühlung geschützt
- Dauertropfinfusion über peripheren Venenkatheter zur Herz-/ Kreislaufstabilisierung. Eine Infusion sollte bei jeder Narkoseart gemacht werden, unabhängig von der Länge des
Eingriffes
Intubationsnarkose vs
Injektionsnarkose
- Narkosetiefe und -dauer sehr gut steuerbar Narkosetiefe
nicht steuerbar
- sehr gute Sauerstoffversorgung
mangelhafte Sauerstoffversorgung
und dadurch bessere Rekonvaleszenz
- auch geeignet für längere Eingriffe über 1 Stunde Narkosedauer maximal 1 Stunde,
meist nur 30 - 45 Min.
- Narkosegas muß nicht verstoffwechselt werden Injektionsnarkotika belasten Leber
und Niere, da sie verstoffwechselt
werden müssen
- Tier kann Praxis nach der OP auf eigenen Beinen Tier muß meist getragen werden
verlassen
- aufwändig und kostenintensiver
kostengünstiger
Die Injektionsnarkose ist heutzutage eigentlich nur noch für kleinere Eingriffe - z.B. Kastration - bei jüngeren Katzen, oder auf ausdrücklichen Wunsch des Patientenbesitzers zur Kostenreduktion
empfehlenswert.